Hypnose bei Zwangsstörungen
Zwangsstörungen haben ganz unterschiedliche Gesichter. Dies können Zwangshandlungen, Zwangsgedanken, eine zwanghafte Persönlichkeit oder auch Zwangsneurosen sein.
In der Kindheit und Pubertät kommt es entwicklungsbedingt zu Wiederholungsritualen, wie zum Beispiel dem Sortieren von Spielsachen oder dem wiederholten Anfassen von Gegenständen beim Spazierengehen. Dies ist ein gesunder und ganz normaler Vorgang, welcher meist ganz unbewusst abläuft. Normalerweise verlieren sich diese Wiederholungen beim Älterwerden der Kinder.
Von einer krankhaften Störung spricht man erst, wenn die Zwangssymptome in Häufigkeit, Dauer und Intensität ein Ausmaß annehmen, dass das Leben des betroffenen Menschen dadurch einschränkt und ein Leidensdruck entsteht. Oft nimmt die Zwangssymptomatik viele Stunden des Tages in Anspruch, was das Zusammenleben mit anderen Menschen sehr stark belastet. Auch der Alltag kann zu einer Herausforderung werden, bis hin zur Unfähigkeit am normalen sozialen Leben teilzunehmen.
Die Hypnose setzt dort an, wo der Zwang beginnt, nämlich bei dem auslösenden Ereignis, welches hinter jeder Zwangsstörung verborgen ist. Dieses wird während der Therapie verändert und das Muster unterbrochen. Somit rückt ein zwangfreies Leben wieder in greifbare Nähe.
Zwangsstörungen: Was sind denn eigentlich Zwangsgedanken?
Jeder Mensch hatte bestimmt schon den Gedanken, eine andere Person, die einen geärgert hat, am liebsten „an die Wand klatschen“ zu wollen. Solche Gedanken benutzen wir, um Frust zu kanalisieren und Stress abzubauen. Wir denken diesen Gedanken und vergessen ihn wieder.
Bei Menschen mit Zwangsgedanken ist das anders. Sie kann solch ein Gedanke in totale Panik versetzen und große Angst (vor sich selbst) erzeugen. Dies wiederum erzeugt immensen Stress und die Betroffenen fühlen sich durch diese seltsamen Gedanken bedroht oder verabscheuen diese.
Sie beginnen darüber nachzugrübeln, wie sie auf solche Gedanken kommen können und fragen sich, was mit ihnen nicht stimmt. Sie versuchen, sich mit sachlichen Argumenten wieder etwas zu beruhigen, was bis zu einige Stunden dauern kann.
Ist es dann endlich geschafft, wartet schon der nächste Auslöser. Das kann beispielsweise etwas sein, was jemand sagt, oder etwas was der betroffene Mensch sieht. Dieser kann das nicht kontrollieren. Die negativen Gedanken drängen sich dem Menschen auch gegen dessen Willen auf.
Diese Personen haben eine große Angst, dass das was sie denken, Realität werden könnte und fangen an, Situationen zu vermeiden, die Zwangsgedanken auslösen könnten.
Sexuelle Zwangsgedanken beschäftigen sich beispielsweise mit sexuellem Verhalten, welches man eigentlich ablehnt. Soziale Zwangsgedanken beschäftigen sich mit Situationen, die man anderen antun kann, aber eigentlich nie tun würde. Zwangsgedanken in Bezug auf Hygiene beziehen sich auf Konsequenzen und Folgen bei Berührung mit verschiedenen Stoffen. Kurzum, Zwangsgedanken drehen sich um Themen, die für den betroffenen Menschen einen moralisch hohen Stellenwert haben und in diesen sie selbst gegen die eigenen Werte und moralischen Vorstellungen „verstoßen“.
Zwangsstörungen: Zwangshandlungen – Was steckt dahinter?
Zu den Zwangshandlungen gehört zum Beispiel, das ständige Zählen oder Ordnen von Dingen, das ständige Kontrollieren von Situationen („Ist der Herd ausgeschaltet und die Fenster geschlossen?“) oder auch Rituale durchzuführen um Pech und Unheil zu vermeiden.
Versucht dieser Mensch die Handlungen seiner Zwangsstörung zu unterdrücken, resultieren starke Angst und Anspannung.
Demnach hilft die Handlung die Angst zu umgehen.
Durch Zwangsgedanken und Zwangshandlungen wird die eigentliche, im Hintergrund arbeitende Angst kompensiert. Das heißt, dass mit ihrer Hilfe bedrohliche, aggressive oder sexuelle Triebimpulse „unschädlich“ gemacht werden sollen. Wenn die Angst kommt, kommt das Ritual.
Oft versucht die betroffene Person ihr Verhalten zu verheimlichen, was viel Kraft und Energie kostet und oftmals mit sozialem Rückzug, Isolation und Einsamkeit verbunden ist.
Therapieansatz mit Hypnose bei Zwangsstörungen
Die Wissenschaft geht davon aus, dass eine Zwangsstörung in einer Fehlinterpretation unseres Unterbewusstseins begründet ist.
Alles was unser Bewusstsein als Informationen und Reizen aufnimmt, wird von unserem Unterbewusstsein mit bereits vorhandenen Erfahrungen abgeglichen. Wenn nun eine ähnliche Situation bereits erlebt und fälschlicher Weise als beängstigend abgespeichert wurde, sucht das Bewusstsein nach einer Lösung, das menschliche System vor der „Bedrohung“ zu schützen. Beispiel: schmutzige Hände – Angst vor Krankheit – Hände waschen ist die Lösung.
Gesellt sich nun noch eine zusätzliche Bedeutung des auslösenden Ereignisses dazu, löst dies einen zunehmenden inneren Druck aus, die Handlungen in Endlosschleife wiederholt durchzuführen.
Oftmals entwickelt sich parallel dazu eine große Sorge, was passieren könnte, wenn die Zwangshandlungen nicht weiter ausgeführt werden.
Mit der Hypnosetherapie kann das auslösende, fehlinterpretierte Ereignis im Unterbewusstsein ausfindig gemacht werden. Oftmals handelt es sich um ganz unbedeutende Situationen, die aus heutiger Sicht keineswegs bedrohlich waren und an die sich der betroffene Mensch bewusst oft gar nicht mehr erinnern kann. Diese Situationen werden bearbeitet und mit positiven Elementen verknüpft. Somit kann das Negative ins Positive umgekehrt werden.
Oftmals reichen bereits 1-2 Sitzungen aus, um eine deutliche Reduzierung des Zwangsverhaltens herbeizuführen.
Natürlich kann ich kein Heilversprechen geben und die Behandlung ersetzt auch ausdrücklich nicht den Besuch bei einem (Fach-)Arzt oder Therapeuten für Deine Problemstellung. Auch solltest Du vor dem ersten Termin eine organisch bedingte Ursache ausschließen lassen.
Eine Hypnose kann in vielen Fällen sehr gut bei bereits laufenden Therapien unterstützen und ergänzen. Frage hierzu gerne Deinen behandelnden Arzt oder Therapeuten oder rufe mich an und wir besprechen deine Möglichkeiten!
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